bericht woche 1 - 2011
bericht woche 2 - 2011
vorschau

Bericht 2 - 2009

 

Text von Simon und Jeremias zum Kurs vom 8. – 15. 10.

Bilder

Freizeit und Gruppe Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 4
Fotostudio Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 4
Ausarbeitung Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 4
Resultate Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 4
Ausflüge Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 4

Weitere Fotos von Teilnehmern und Leitern: http://picasaweb.google.com/johannes.frigg

           
 


Bilderträume – Das Fotolager 2011 B der SASJF

Samstag: Still war es um 17 Uhr in Aawangen. Doch schnell kam Leben in das kleine Dörfchen. 4 Leiter und 17 Teilnehmer des Jugend-Foto-Lagers trafen ein mit Auto, Zug und Velo. Fototaschen, Stative, Laptops und Gepäck wurde ausgeladen und bald war das Haus voll. Eingerichtet wurde das Haus für die Bedürfnisse des Fotocamps 8 Tage zuvor, denn vom 1.-8.10. fand der erste Fotokurs statt. Mit dem Nachtessen wurde die Woche eröffnet. Später erhielten wir Infos zum Kursablauf und Unterlagen, welche uns in den kommenden Tagen begleiten sollten. In der folgenden Runde präsentierte jeder zwei Fotos und erzählte über sich selbst. Beim Fackel-Spaziergang zum Weiher und dem Dessert lernten wir uns besser kennen. Den Rest des Abends ergab sich in kleinen Gruppen und erweiterte unseren Horizont mit neuen Bekanntschaften.

Der Sonntag begann mit dem Frühstück um Halbneun. Bei jedem Teller stand ein Porträtschild mit einem Zitat eines Fotografen. Dank diesen Tischkärtchen sass man immer wieder neben andern Personen. Zu den Zitaten passten die Tagesbilder berühmter Fotografen zum Wochenthema. Wir teilten uns in drei Gruppen auf, in welchen wir auch die restliche Woche zusammenblieben. Nach der kurzen Vorschau auf den ganzen Tag besprachen wir mit einem Faltblatt  die „Erfindung der Fotografie“. Dann machte eine Gruppe dazu Bilder mit „Camera Obscura“, eine andere Gruppe erstellte Fotogramme und die dritte Gruppe befasste sich mit Künstlern die mit Lochkamera und Fotogrammen gearbeitet haben. Im Laufe des Vormittages konnte jede Gruppe an den drei Posten arbeiten. Nun war Zeit für das sehr leckere Mittagessen! Vor dem Dessert sprachen wir über die Funktion einer Kamera und lernten Begriffe kennen wie Fokus, Belichtung, JPG- und RAW-Speicherung, usw. Dieses Wissen musste erprobt werden, deshalb begaben wir uns bewaffnet mit digitalen Kameras nach draussen. Wir probierten Varianten aus und erkannten wozu die verschiedenen Einstellungen von Blende, Verschlusszeit oder Belichtungskorrekturen gut sind. Das Wetter war uns wohl gesinnt und die Sonne zeigte sich während zwei Gruppen mit Velos, eine zu Fuss unterwegs waren. Jede Gruppe hat auch einen analogen Film geknipst!  Am frühen Abend entwickelte eine Gruppe die drei Filme, die anderen befassten sich mit dem digitalen Kontaktabzug an den Computern. Zum Start ins Wochenthema besprachen einen Film mit dem Titel „Alberto Giacometti – Die Augen am HORIZONT“.

Am Montag war jede Gruppe mal mit Fotografieren beschäftigt, mal lernte sie Vergrössern und war auch noch in Arbeits- oder PC-Raum tätig. Wir waren morgens am Fotografieren. Das Ziel war, zu beobachten, man ein Motiv am besten gestaltet - und das ganz ungewohnt mit einem Schwarzweiss-Film. Am Nachmittag gingen die andern Gruppen mit den Velos auf Foto-Tour zu den Kieswerken, zum Weiher und nach Aadorf. Nach dem Mittagessen besprachen wir ein Bild der Künstler Fischli/Weiss mit einem Horizont aus Kissen und erhielten wir den Auftrag innert einer Viertelstunde solch ausgefallende Fotos zum Thema HORIZONTE zu machen. Wir befestigten einige ausgedruckte Fotos an der Wand, um zu sehen, wie verschieden das Thema umgesetzt werden kann. Nachmittags vergrösserte unsere Gruppe im Dunkeln des Labors und den Abend verbrachten wir im Flimmern der Bildschirme in ganz gemütlicher Runde, wo wir die Kontaktabzüge diskutierten und Bücher der grossen Bibliothek besprachen.

Am Dienstag fuhren wir mit den Autos nach Winterthur und begaben uns zum Markt – beladen mit digitalen und analogen Kameras. Wir ernteten verwunderte Blicke, doch viele Verkäufer wussten bereits, dass alle zwei Jahre eine Gruppe von jugendlichen Fotografen den Markt „überfällt“. Wir fotografierten Situationen und Menschen. Wir mussten lernen, die Personen zu fragen, ob wir Bilder machen dürfen und dies war nicht gar immer der Fall! Nach einem exzellenten Mittagessen in der Coalmine-Bar begaben wir uns ins Fotomuseum, wo bis Mai 2012 eine Ausstellung zum Thema HORIZONTE stattfindet. Zu zweit suchten wir uns ein Foto oder eine Bilderserie aus, analysierten diese und stellten sie dann den andern vor. Die meisten blieben noch in der Stadt und genossen die Freizeit, während der Hauptleiter Hannes und seine Frau (die Köchin Monika) mit drei Teilnehmern sofort zurück fuhren um die analogen Filme zu entwickeln. Abends sichteten wir unsere digitale Ausbeute. Nach dem Dessert genossen wir einen lockeren Abend mit diversen „Spielen“.

Am Mittwoch führten wir im Estrich Studioaufnahmen durch. Die Schwierigkeit äusserte sich in der Wahl des zu fotografierenden Objekts. Im ganzen Haus wurden passende Gegenstände gesucht, gefunden, benutzt und getauscht. Dann wurde im Estrich ein guter Platz ergattert und nach Aufbau und Einstellung des Lichtes wurde die Arbeit begonnen. Lichtwirkungen wurden erprobt, Hintergründe verändert und die Belichtungen korrigiert. Alle konnten neue Erfahrungen machen mit digitaler Studiofotografie. Manchmal zuerst erfolglos – freute man sich umso mehr, wenn das Motiv wie geplant festgehalten werden konnte. In der Themenarbeit stellten wir gemeinsam draussen das Gemälde „Das Floss der Medusa“ des Malers Géricault nach: Welch grosse Erleichterung musste die am HORIZONT sichtbare Hilfe für die Schiffbrüchigen bedeutet haben! Nachmittags und abends wurden die Bilder mit der Medienausrüstung verarbeitet. Auch lernten wir das Material im Arbeitsraum noch genauer kennen und einsetzen.  Gegen Mitternacht waren zwölf Teilnehmer auf dem Stählibuck-Turm bei Frauenfeld und hatten einen Riesenspass mit Nacht- und Blitzaufnahmen.

Am Donnerstag wurde nach individuellem Bedarf vorgegangen. Im Estrich entstanden ernste und heitere Porträts und Model-Aufnahmen, welche mit Photoshop bearbeitet wurden. Unserer Fantasie waren keine Grenzen gesetzt – dank dem vielen Material und Beratung von Björn, Cat-Tuong und Hannes. Im ganzen Haus wurden kreativ gearbeitet. Überall war Musik und mehr oder weniger ernstes Gezwitscher. Im Laufe der Woche fotografierte Bilder wurden vergrössert respektive ausgedruckt. Ziel war eine gute Gestaltung der eigenen Präsentationsmappe. Mittags stellte jedes den anderen ein ganz gelungenes Foto vor – möglichst zum Lagerthema passend. Gegen Abend, als sich die Kräfte langsam zu Ende neigten, gönnten wir uns eine Entspannung im Wellness-Bad von Frauenfeld. Das warme Wasser befreite unsere Gedanken vom technischen Balast. Der späte Abend klang aus mit harter Arbeit oder mit Spiel und Spass. Wie jeden Abend zuvor wurden um Mitternacht mit 14 Velos einige Runden um den mystischen Baum vor dem Haus gedreht.

Am Freitag ging es weiter mit unserem kreativen Tun – vornehmlich im Arbeitszimmer, aber auch in Labor und an den Computern. Bei einigen machte sich Stress bemerkbar. Die längere Mittagspause an der frischen Luft in der Herbstsonne gab dann einen Energieschub, sodass bis um 18 Uhr alle Arbeiten abgeschlossen werden konnten. Nach der Eulensuche lagen um 20 Uhr alle Mappen und Ausstellungsbilder auf dem Tischchen im Aufenthaltsraum. Stolz wurden alle Resultate gezeigt und erklärt. Welche grosse Vielfalt war entstanden und viele passten zum Wochenthema! Vor dem Dessert unternahmen wir einen kurzen Spaziergang in die Wildnis des düster gelegenen Aawangen. Nach dieser Auflockerung stand dem langen lockeren Ausklang der Woche nichts mehr im Wege. Wer noch nicht müde war (wer war das denn schon?) durchforstete die Geheimnisse der verfluchten Werwölfe, die sich tief im Untergrund des Dorfes aufhielten. Selbstverständlich fuhren wir zum Abschluss wie abgemacht dreissig Mal um die berühmte Linde und sagten dem Tischtennis-Tisch und dem Töggeli-Kasten adieu.

Am Samstag wurde aufräumt – wie komisch sah das vom Keller bis zum Estrich leergeräumte Haus aus! Dunkelkammer, Computerzimmer, Fotostudio, usw. wurde „abgebrochen“. Die Zimmer wurden geputzt, die Kajütenbetten verschoben und die Ausstellungsbilder aufgehängt. Dann kam kurz nach Mittag das grosse Abschiednehmen am Bahnhof. An diesem Abend fielen wohl alle müde zu Hause ins Bett. Es war ein sehr spannender, lern- und erlebnisreicher Workshop, welcher unseren fotografischen HORIZONT erweitert hat. Wir sprechen im Namen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer: es war ein richtig GEILES Lager und danken den Leitern für die Organisation und Monika für die gute Küche, ebenso auch dem Verein Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Schul- und Jugendfotografie SASJF. Wir hoffen natürlich, dass es das Angebot auch künftig geben wird. Auf Wiedersehen im 2013 – und dazwischen gibt es Facebook und Mail…